Einen kleinen Eindruck über die Vielfältigkeit und Herrlichkeit von Ave Maria Vertonungen verschiedener Stilrichtungen konnten die zahlreich erschienenen Zuhörer gewinnen, die sich am Sonntagnachmittag in Hinterskirchen zum Konzert des Kirchenchores einfanden.
Diakon Uli Hümmer begrüßte die Anwesenden und verwies auf die vielen Musiker, denen es ein Bedürfnis war das "Gegrüßet seist du Maria" zu vertonen.
Der Chor eröffnete mit dem "Gebet des Herrn" von Franz Schubert und brachte hier mit Sprache, ausgefeilter Dynamik und Reinheit der Stimmen das Erhebende dieses Werkes zum Ausdruck. Nach einem filigran klingenden "Ave Maria zart" für Orgel von Erwin Horn zeigte der Chor wieder einmal, dass ihm der Wechsel zwischen verschiedenen Vortragsweisen mühelos gelingt. Der
leggiero Vortrag beim Renaissance Ave Maria mit absoluter Leichtigkeit in den hohen pianissimo Tonlagen gepaart mit perfekter Dynamik, stellte das eindrucksvoll dar. Ob Textauslegung, Skandieren, Selbstverständlichkeit im Umsetzen von Agogik und Dissonanzen, diese kleine, klanglich sehr ausgewogene Sängergruppe brachte die Luft in der Kirche bei den vorgetragenen Stücken zum Schwingen.
Eva Holzner stellte mit der Geige wieder ihr Können unter Beweis. Einerseits die Heiterkeit in einer Arie aus der Schöpfung und dann die Interpretation von Schuberts "Ave Maria" mit Variationen, welche keinen Wunsch offen ließ, sondern nach mehr verlangte. In der abschließenden Magnificat Komposition von Michael Bischof für Sopran- und Alt-Solo, Sprecher, Chor und Orgel konnten sich die Zuhörer davon überzeugen, dass gute zeitgenössische Kirchenmusik sehr wohl erhebend und ergreifend sein kann. Die langjährige Dekanatsmusikpflegerin Rosmarie Thum, die auch für den Orgelpart zuständig war, gelang es mit kurzen Werken ein ansprechendes Programm zusammenzustellen. Kräftiger Applaus war der Lohn für die erbrachte Leistung. Pfarrgemeinderatsmitglieder hatten im Freien Bänke und Tische aufgebaut, wo die Zuhörer und Mitwirkenden den Nachmittag bei einem Getränk ausklingen lassen konnten.