Vilssöhl: Kirche-, Orts- und Hofgeschichte

Der Weiler Vilssöhl liegt in der Verwaltungsgemeinschaft Velden, im Bistum München-Freising und gehört zum Pfarrverband Velden.
Die kleine Schlosskirche die dem heiligen Erasmus geweiht ist, steht unmittelbar an der Vils. Nicht weit davon entfernt stand das Schloß Vilssöhl, das vor 1808 bei den Grafen Von und Zu Alt- und Neufraunhofen im Besitz stand, dann aber in private Hände kam. Die bayerischen Herzöge hatten schon 1230 die Hand auf dem Besitz an der Vils. Auch die weiterführenden Urbare nennen Vilssöhl beim Herzog. Die Ottonische Handfeste 1311 brachte es vermutlich mit sich, dass sich der einfache Landadel das herzogliche Lehen aneignete – und es waren deren Viele.

Zu einem Sitz und Hofmark gehörten natürlich eine große Ökonomie, eine Mühle und eine Kirche. Sie wird als kleine gotische Anlage dem 15. Jahrhundert zugeschrieben. Eine wöchentliche Messe musste der Pfarrer von Holzhausen halten. Die Adeligen der Schleich hatten im Chorgewölbe auf einem Schlussstein ihr Stifterwappen hinterlassen. Heute ist der Stein übermalen. In der Kirche befinden sich gute Skulpturarbeiten um 1480/1500. Einer Votivtafel nach zu urteilen, hat es auch einmal eine Wallfahrt zum heiligen Erasmus von Vilssöhl gegeben.
Die Kirche ist schön restauriert und auch einmal einen Sonntagsausflug wert.


Für eine Haus- und Hofgeschichte wurden im Staatsarchiv von Landshut die Gebäude-Fassion des Steuer-Distrikts Vilssöhl von 1808, der Kataster vom Jahr 1845 und die anschließenden Umschreibhefte für alle Anwesen von Vilssöhl und dem benachbartem Holzhäusel bearbeitet.

So ergibt sich auch für einen kleinen Weiler wie Vilssöhl durch eine Nachforschung ein geschichtliches Bild, das für manchen Interessierten überraschend ist.
Peter Käser

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